5 Gründe, warum wir alle Erfolg brauchen
Erfolg – Nur ein Ausdruck des materialistischen, kapitalistischen Systems? Heute beschäftigen wir uns mit der Frage, warum wir Erfolg überhaupt brauchen?
Erfahren Sie in dieser Folge:
Warum Erfolg mehr ist als nur ein Ausdruck des kapitalistischen Systems
5 Gründe, warum auch Sie Erfolg brauchen
Warum Erfolg immer individuell ist
Oder wenn Sie lieber lesen möchten, geht es hier weiter mit dem Text zum Podcast.
Wie immer beginnen wir mit einer Geschichte:
Der kleine William hatte es nicht leicht als Kind. Sein Stiefvater war Spieler und Alkoholiker, der seine Mutter regelmäßig schlug. William versuchte stets, seine Mutter zu beschützen. Bei einer solchen Auseinandersetzung schoss der kleine William sogar auf die beiden. Ein Fall von Frühtraumatisierung mit trostloser Lebensperspektive? Nein, dieser William wurde niemand anderes als der 42. Präsident der Vereinigten Staaten: Bill Clinton.
Was bedeutet das nun für unsere Startrampe Erfolg?
„Erfolg“ ist in aller Munde. Alle wollen ihn haben – und doch wissen wir vielfach gar nicht, was Erfolg für uns ist und warum wir Erfolg anstreben. Schlimmer noch: Erfolg ist heute häufig sogar in Misskredit geraten, weil er oft mit Attributen wie „rein materielles Denken“, „Ellenbogenmentalität“, „gnadenloses Leistungsdenken“, „soziale Kälte“, „mangelnde Empathie“, „Zahlen sind wichtiger als Menschen“, „Bilanzen sind wichtiger als die Umwelt“, „fehlende Werteorientierung“ etc. in Verbindung gebracht wird. Denken in Erfolgskategorien – so der Vorwurf − sei ein Ausdruck des materialistischen, kapitalistischen Systems und würde alle anderen wichtigen Dinge im Leben wie Liebe, Freundschaft, Harmonie, Umweltschutz und Lebensfreude etc. in den Hintergrund drängen. Man könnte also zu dem Ergebnis gelangen, wir bräuchten gar keinen Erfolg im Leben.
Kein Missverständnis könnte größer sein: Nur unserem Erfolgsstreben verdanken wir unser Dasein. Leider sind wir uns dessen oft nicht bewusst, weil wir unseren Begriff von Erfolg verengen. Immer wenn wir etwas anstreben und dieses Ziel erreichen, erzielen wir einen Erfolg. Erfolg ist, „was folgt“. Wir erzielen laufend Erfolge, ohne dass wir uns dessen bewusst sind. Wenn ich morgens beim Bäcker Brötchen hole und diese wenig später der Familie auf dem Frühstückstisch präsentiere, so habe ich einen − wenn vielleicht auch unbedeutend erscheinenden − Erfolg erzielt: Bitte würdigen Sie das, Sie hätten auf dem Heimweg auch versehentlich die Tüte mit den Brötchen in eine Öl-Pfütze auf der Straße fallen lassen können.
Lassen wir die Brötchen einmal beiseite: Warum brauchen wir allgemein Erfolg im Leben?
Die Antwort ist recht einfach: Wir können ohne Erfolg nicht leben und nicht überleben. Warum? Betrachten wir die Rolle des Erfolgs in unserem Leben etwas genauer.
- Überleben
Erfolg ist lebensnotwendig. Ohne bestimmte Erfolge (z.B. Beschaffung unserer Nahrung, Schutz vor Wärme und Kälte, Akzeptanz in der Gemeinschaft etc.) könnten wir gar nicht überleben. Wenn wir nicht erfolgreich sind, dann verhungern, verdursten oder erfrieren wir einfach. Erfolg ist eine ganz fundamentale Dimension unseres Lebens und Überlebens. Auch der kleine Bill wollte überleben. Manche sagen sogar, Überleben sei der Sinn des Lebens – da bin ich mir nicht so sicher, das sollte man wohl noch einmal überdenken!
Machen Sie sich klar: Sie sind bereits heute ein erfolgreicher Mensch – Sie haben überlebt. Einverstanden: Es gibt immer noch andere Erfolge. Keine Frage. Wenn Sie aber die kleinen Erfolge nicht wertschätzen, können Sie auf die großen Erfolge lange warten! Die großen Erfolge bauen nämlich auf den kleinen auf – immer! Erfolg ist wie eine Treppe: Wer die erste Stufe nicht nimmt, wird nie an der zehnten ankommen. Vielfach fallen uns jedoch unsere Erfolge im Alltag gar nicht auf, wir achten nur auf das, was ganz groß ist – oder missglückt. So arbeiten wir konsequent an unserer (jedenfalls subjektiv empfundenen) Erfolglosigkeit, weil wir entweder auf das „ganz Große“ passiv warten oder allem, was schiefläuft, hyperaktiv unsere Aufmerksamkeit schenken.
- Bewusste Steuerung unseres Lebens
Das bewusste Streben nach Erfolg steuert unser Leben. Wir wollen das, „was folgt“, beeinflussen. Und diese Steuerung gelingt uns umso besser, je bewusster wir uns unserer Ziele sind. Ohne Ziele haben wir keine Orientierung und ohne Ziele können wir nichts steuern. Unsere Steuerungsmöglichkeiten sind ohnehin beschränkt durch unsere genetische Veranlagung, unsere soziale und kulturelle Prägung, allgemeine Rahmenbedingungen, Zufälle etc. Es verbleibt uns eigentlich zur Steuerung unseres Lebens – und unseres Erfolgs im Leben − im Wesentlichen nur unser persönliches Bewusstsein als Basis unseres Denkens, Fühlens und Handelns. Und wir landen immer wieder bei der Frage: „Träumst du dein Leben oder lebst du deinen Traum?“
Ein Geheimnis unseres Erfolgs liegt in unserer Wahlfreiheit: Wir sind die Schöpfer unseres Erfolgs! Nicht des Erfolgs von Michael Jackson, Henry Maske oder Mutter Teresa – sondern unseres Erfolgs! Wenn wir Schöpfer unseres Erfolgs sind, dann sind wir nicht mehr Opfer der „Umstände“. Das Streben nach Erfolg bringt uns in Bewegung. Ohne unser Erfolgsstreben würden wir uns nicht bewegen. Bernhard Shaw sagte einmal: „Man gibt immer den Umständen die Schuld für das, was man ist. Ich glaube nicht an Umstände. Diejenigen, die in der Welt vorankommen, gehen hin und suchen sich die Umstände, die sie wollen und wenn sie sie nicht finden können, schaffen sie sie selbst.“ Ich glaube, über diesen Satz von Shaw sollte man immer wieder einmal nachdenken – gerade wenn Sie denken, Ihre Chefin, Ihr Lebenspartner oder Ihre Schwiegermutter seien an allem schuld, was in Ihrem Leben schief läuft. Auch der kleine Bill ließ sich von den Umständen nicht unterkriegen.
- Scheitern – Lernen – Wachsen
Ohne den Versuch, ein Ziel zu erreichen, können wir nicht scheitern. Manche Menschen denken daher, es sei klug, sich keine Ziele zu setzen. Ein gewaltiger Irrtum: Das Scheitern von heute kann die Basis des Erfolgs von morgen sein. Es gibt keinen Erfolg ohne den vorgeschalteten Misserfolg. „Scheitern ist nicht das Gegenteil von Erfolg – es ist ein wichtiger Teil davon“, sagt Eckart Tolle.
Wenn wir nicht scheitern, wachsen wir nicht. Wir scheitern – wir lernen – wir wachsen. Wir streben Erfolg nicht nur an, um zu überleben, sondern auch um zu wachsen. Damit meine ich in erster Linie unser inneres, persönliches Wachstum, jedoch auch das kollektive Wachstum der Menschheit: Durch neue Erkenntnis, neue Forschungsergebnisse, neue Technologien und Theorien, neue Kunst und Kultur, einfach alles, was die Menschheit bisher weitergebracht hat. Unser Lerneffekt ist jedoch am größten, wenn wir Fehler machen und „scheitern“. Misserfolge sind Erfolge mit umgekehrtem Vorzeichen. Nur wenn wir aus Misserfolgen nichts lernen, sind sie nutzlos. Sonst bringen sie uns einfach weiter. Nach dem Spiel ist vor dem Spiel – sagt man im Sport. Niederlagen sind oft die Basis langfristigen Erfolgs gewesen!
- Emotionalität und Motivation
Erfolg hat auch eine emotionale Komponente. Ist das Ziel erreicht, kommt meist Freude über den Erfolg hinzu. Oder zumindest ein Gefühl der (mentalen oder emotionalen) Befriedigung. Egal, ob im Kontrollraum der NASA nach der gelungenen Mondlandung, ob beim Sieg der eigenen Fußballnationalmannschaft bei der WM, bei einer erfolgreichen Gipfelbesteigung oder einem erfolgreich abgeschlossenen Examen – es ist immer dieser freudige, emotionale Rausch im Spiel! Das sieht man daran, dass in solchen Augenblicken Menschen den Körperkontakt mit anderen suchen und sich häufig selbst fremde Menschen sich umarmen, was rein intellektuell völlig sinnlos wäre.
Warum ist diese emotionale Komponente so wichtig? Emotionalität ist Wirkungsverstärkung, und zwar in mehrfacher Hinsicht: Zunächst bereichert die Emotionalität von Erfolg unser Leben, denn ein Leben ohne Emotionalität ist ein trauriges Leben. Zudem führt diese Emotionalität zu einer Stärkung unseres Selbstbewusstseins sowie unsere Motivation für künftige Herausforderungen. Wenn ich einen „Dreitausender“ erfolgreich bestiegen habe, traue ich mir das nächste Mal die Besteigung eines „Viertausender“ eher zu, als wenn ich ohne Vorerfahrung aus dem Stand den „Viertausender“ besteigen soll. Die Emotionalität unseres Erfolgs stärkt unser Selbstbild und treibt uns zu weiteren Erfolgen. Erfolg verstärkt unsere Positivspirale des Erfolgs: Nichts ist so erfolgreich wie der Erfolg!
- Es geht nicht nur um uns selbst
Erfolg brauchen wir nicht nur, wenn wir an uns denken, sondern auch, wenn wir an andere denken und ihnen helfen wollen. Wir brauchen Erfolg, wenn wir das Klima retten, die Umwelt schützen, Armut und Hunger bekämpfen oder uns für die Einhaltung von Menschenrechten einsetzen. Erfolg ist ein grundlegender Mechanismus menschlichen Lebens und hat nicht zwingend etwas mit Eigennutz zu tun.
Nun kommt die Schlüsselfrage: Wie erzielen wir nun Erfolge?
Viele Ratgeber geben Ihnen auf diese Frage zahlreiche Antworten. Was jedoch eher selten serviert wird, ist eine ganz grundsätzliche Orientierung für die Zielsetzung und die Erreichung ihrer eigenen Ziele. Dieser BLOG dagegen ist ein „Werkzeugkasten zum Nachdenken“, damit Sie die Gelegenheit erhalten, sich mit Fragen auseinanderzusetzen, die nur Sie selbst beantworten können. Und auf dieser Basis können Sie Ihre Entdeckungsreise antreten und dann in den für Sie interessanten Bereichen sehr viel tiefer gehen und Ihre eigenen praktischen Erfahrungen machen. Es gibt keinen anderen Weg! Ein allgemeingültiges Kochrezept für den Erfolg ist noch nicht gefunden worden − und das wird es auch nie. Warum? Weil wir alle Individuen sind und Erfolg individuell ist!
Für heute sind wir damit fast am Ende. Wie immer gibt es für Sie noch zwei Impulse, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, ein Zitat und eine Frage für Sie zum Nachdenken.
Das Zitat stammt heute von Winston Churchill:
„Es ist sinnlos zu sagen: Wir tun unser Bestes. Es muss dir gelingen, das zu tun, was erforderlich ist.“
Und die persönliche Frage für Sie lautet:
Was sind Ihre persönlichen Gründe, Erfolg anzustreben?
Gehen Sie in sich und finden Sie eine persönliche Antwort!
Viel Spaß dabei!
In der nächsten Folge sprechen über die Frage:
Was unterscheidet Erfolg von Leistung?
Bis dahin verbleibe ich mit den besten Wünschen, Ihr Thomas Kapp