Du betrachtest gerade Folge 13 – Mentale Schöpferkraft − Das Gesetz der Anziehung
Kennen Sie auch Personen, denen immer alles zugeflogen kommt und denen alles gelingt?
Wiederum andere ziehen die Soße auf der Krawatte an wie ein Magnet. Dazu gehörte ich selbst ganz lange.
Aber Spaß beiseite. Wir beschäftigen uns in dieser Folge mit dem Gesetz der Anziehung.
 
Erfahren Sie in dieser Folge:
Was ist das Gesetz der Anziehung?
 
Kann man die Umwelt tatsächlich nur durch die Macht der Gedanken beeinflussen?
 
Wie Sie ab sofort das Gesetz der Anziehung für sich nutzen können.
 
Sie haben Fragen und Anregungen?
Dann schreiben Sie mir gerne eine Nachricht an: thomas.kapp@allscout.de

Oder wenn Sie lieber lesen möchten, geht es hier weiter mit dem Text zum Podcast.

Wie immer beginnen wir mit einer Geschichte:

Früher, als ich noch regelmäßig Krawatten trug, gab es immer Krawatten, die ich besonders liebte. Ein bisschen so, wie man oft eine Lieblingshose oder einen Lieblingsitaliener hat. Interessanterweise verkleckerte ich immer nur meine Lieblingskrawatten (Klassiker: Ruccola-Salat oder Pasta mit Tomatensauce), ich verkleckerte nie die anderen – und zwar egal, wie sehr ich auch auf meine Lieblingskrawatten aufpasste. Wie konnte das sein?

Was bedeutet das nun für unsere Startrampe Erfolg?

In der letzten Folge waren wir bei den Selbsterfüllenden Prophezeiungen (Kurz: SEP) angelangt, aber nicht ganz zu Ende gekommen. Heute behandeln wir das Hochreck der SEP: Die Veränderung der Umwelt durch das Gesetz der Anziehung. Das letzte Mal ging es um menschliche Verhaltensänderungen, welche künftige Ereignisse beeinflussten. Heute kommen wir zu selbsterfüllenden Prophezeiungen ohne Verhaltensänderungen. Und damit kommen wir ­ zum Gesetz der Anziehung oder auch Law of Attraction genannt. Bitte anschnallen!

Beginnen wir ganz behutsam und kommen nochmals auf die Eingangsgeschichte zurück. Ich hatte bei meinen verkleckerten Krawatten den Eindruck: Je mehr ich aufpasste, desto schlimmer wurde es. Es gab offenbar eine mir überlegene Kraft – mein Unterbewusstsein. Wenn man jedoch konzediert, dass unsere Gedanken unsere Umwelt beeinflussen können, dann war es wohl so, dass ich unterbewusst bei meinen Lieblingskrawatten latent immer die Besorgnis hatte, diese zu verkleckern. Ich zog die Soße wie einen Magneten an: Da unser Unterbewusstsein das Wort „NEIN“ nicht versteht, war klar, welchen Befehl es an die Umwelt gab: „Ich möchte meine Krawatte [nicht] verkleckern“. Eigentlich sagte ich also: „Ich möchte meine Krawatte verkleckern“. Ich hatte also mental meine Umwelt negativ beeinflusst. Vielleicht kennen Sie diesen Effekt aus eigener Erfahrung.

Jetzt müssen manche tapfer sein: Es gibt viele Hinweise, dass unsere Gedanken auch unsere Umwelt tatsächlich beeinflussen. Dieser Denkansatz ist eigentlich sehr alt, wurde jedoch 2006 beflügelt durch den Film „The Secret“ von Rhonda Byrne.[1] Danach wird das Resonanzgesetz als universales Prinzip der gesamten Wirklichkeit weiterentwickelt zum „Gesetz der Anziehung“ bzw. „Law of Attraction“.[2] Jeder Gedanke, den wir denken, jedes Gefühl, das wir fühlen, ziehe ähnliche oder gleichartige Gedanken und Gefühle an, weil es entsprechende Schwingungsmuster hervorbringe. Diesen Überlegungen liegt die Annahme zugrunde, dass alles Geistige – also Gedanken, Gefühle, Befürchtungen und Wünsche – „Schwingungen“ erzeugt. In der Podcastfolge 10 hatten wir bereits von der modernen Quantenphysik gelernt, dass alles, was existiert, letztlich auf Schwingung zurückzuführen ist. Wenn Gedanken also Schwingungen sind, verwundert es nicht so sehr, dass wir auch auf die Schwingungen in unserer Umwelt Einfluss nehmen können.  Daraus wird postuliert, dass jeder sein Leben nach seinen Wünschen und Vorstellungen gestalten kann. Die praktische Handreichung des Gesetzes der Anziehung lautet zusammengefasst: „Visualisiere es, fühle es, sei es! Lebe jetzt schon so, als wärst du bereits dort, wo du hinmöchtest. Und schon bald wirst du genau dort sein.“[3] 

Beispiel:

Kennen Sie auch Personen, denen immer alles zugeflogen kommt und denen alles gelingt („Gustav-Gans-Typ“)? Oder einen Gärtner, der auf dem schlechtesten Boden doch noch Pflanzen zum überdurchschnittlichen Wachsen bringt (der sog. „grüner Daumen“)? Oder haben Sie schon einmal das Phänomen wahrgenommen, dass Ihnen in einer schwierigen Lebenssituation irgendjemand oder irgendetwas wie ein Wunder zu Hilfe kam? Zufall? Vielleicht ist es Ihnen aber auch nur deshalb „zugefallen“, weil Sie eine „magnetische“ Wirkung ausstrahlten?

Das alles klingt abenteuerlich, doch nähern wir uns diesen Fragen Schritt für Schritt:

Aufmerksamkeit ist nicht nur ein wahrnehmungspsychologischer Vorgang. Von der Quantenphysik wissen wir: Was Aufmerksamkeit erhält, materialisiert sich und wächst. Unsere Gedanken tragen dazu bei, dass sich unsere Träume und Ideen realisieren. Wir werden dann zu einem „Magneten“, dessen Energie die von uns angestrebten Ziele „anzieht“. Immerhin sollte uns das in Folge 12 erwähnte Experiment der Bishops University mit den Basketballspielern aufhorchen lassen.

Die Mechanik des Gesetzes der Anziehung funktioniert leider auch im Negativen wie wir bereits beim Nocebo-Effekt gesehen haben. Vielleicht kennen Sie auch Menschen, denen einfach immer der größte Mist passiert. Jedes Mal denkt man dann: Kann eine Person eigentlich noch mehr Pech haben?

Dieses resonanzgestützte Wachsen ist ein Prozess vieler sich aneinanderreihender Schritte. Was sicherlich nicht passieren wird ist, dass wir wie im Märchen einer Fee drei Wünsche zurufen, die sich dann sofort materialisieren. Es wäre eine riesige Katastrophe, wenn jeder unserer Gedanken sich sofort in unserer Lebenswirklichkeit realisieren würde: Stellen Sie sich vor, Sie hätten einen bestimmten Gedanken (z.B. bei einer Bergwanderung oder während einer Flugreise: „Oh, ich könnte abstürzen“) − und dieser würde sich in Sekundenschnelle materialisieren. Sie würden Ihres Lebens nicht mehr glücklich! Dennoch können sich unsere Träume, Gedanken und Wünsche in einem langsamen, aber wirkungsmächtigen Prozess Stück für Stück materialisieren. 

 

Wenn Sie sich mit den Fragen des Law of Attraction befassen, werden Ihnen natürlich auch viele Kritiker begegnen, die das alles für „Schwachsinn“ halten. Auf Basis der klassischen Physik von Newton ist das zugegebenermaßen auch schwer zu verstehen. Bedenken Sie aber: Auch die „Wissenschaft“ hat früher einmal verteidigt, dass die Erde eine Scheibe oder das Zentrum des Universums ist. Mich hat jedenfalls die Beschäftigung mit der Quantenphysik ins Grübeln gebracht.

Zwei der wesentlichen Einwände der Kritiker eines umfassenden Gesetzes der Anziehung lauten:

Auch bei den Protagonisten des Law of Attraction sei in ihrem Leben nicht alles rund gelaufen. So ist Bärbel Mohr, eine Protagonistin des Law of Attraction und Autorin des bekannten Buchs „Bestellung beim Universum“, 46-jährig an Krebs gestorben. Das hat sie wahrscheinlich nicht bewusst beim Universum bestellt. Möglicherweise hat aber ihr Unterbewusstsein jenseits ihrer bewussten Wahrnehmung noch andere negative Resonanzen gesetzt. Die Kräfte des Resonanzgesetzes wirken in beide Richtungen: Wenn Ihr Bewusstsein A sagt und Ihr Unterbewusstsein B sagt, dann wird immer das Unterbewusstsein obsiegen. Denken Sie nur an meine Krawatten!

Der zweite Einwand ist, dass bei unterstellter Richtigkeit des Law of Attraction jeder Mensch konsequenterweise an seinem Schicksal „schuld“ sei – und das sei zynisch, wenn man an das große Leid in der Welt denke. Dies ist meines Erachtens ein falsches Verständnis von „Schuld“. Schuld setzt nach meinem Verständnis immer eine Pflichtverletzung oder ein zurechenbares Versagen voraus. Wenn wir jedoch davon ausgehen, dass unser Leben in vielfältiger Weise von externen, nicht steuerbaren Prägungen wie Genetik, Erziehung, sozialem Umfeld abhängt, so sind viele Entwicklungen in unserem Leben zunächst nicht unserer Steuerung unterworfen. Darüber hinaus leistet jedoch jeder Mensch einen Beitrag zu seinem Schicksal, bewusst und auch unbewusst – allein durch seine Geburt. Und für diesen Beitrag müssen wir Verantwortung übernehmen. Es geht um unseren Beitrag, nicht um unsere Schuld. Es geht um Verantwortung, nicht um Bestrafung.

Es liegt nun an Ihnen ganz persönlich, sich mit diesem Phänomen des Law of Attraction und seinen Konsequenzen für Ihren Alltag auseinanderzusetzen. Googeln Sie einfach Gesetz der Anziehung oder Law of Attraction! Sollten Sie positive Erfahrungen mit diesem Ansatz machen, so kann dies Ihren Erfolg beflügeln. Und wenn Sie das alles für „Humbug“ halten, ist das völlig in Ordnung. Vergessen Sie bitte aber nicht Henry Ford, der uns heute das folgende Zitat mitgibt:

„Ob du glaubst, du schaffst es oder ob du glaubst, du schaffst es nicht, du hast auf jeden Fall Recht.“

Und die persönliche Frage für Sie lautet:

Passieren Ihnen immer wieder die gleichen Missgeschicke?

Gehen Sie in sich und finden Sie eine persönliche Antwort!

Viel Spaß dabei!

In der nächsten Folge sprechen wir über Meckeraffen und andere Blockaden.

Bis dahin verbleibe ich mit den besten Wünschen, Ihr Thomas Kapp

[1] So wie das gleichnamige Buch von Rhonda Byrne, The Secret. Das Geheimnis. Vgl. ferner das Buch von Esther und Jerry Hicks, Law of Attraction.

[2] Prominente wie Oprah Winfrey, Kanye West oder Lady Gaga sind Verfechter des Gesetzes der Anziehung.

[3] Wenn wir davon ausgehen, dass Materie „energetisch gebundene Information“ ist, dann ist es konzeptionell nachvollziehbar, dass sich unser visualisierter Wunsch (= Information) materialisiert, wenn er die nötige Energie (= emotionale, seelische Schwingungsverstärkung) erhält. Der Glaube würde damit zu einer Art emotionaler „Turbolader“ unserer Gedanken werden. Interessanterweise gibt es den Spruch „Der Glaube kann Berge versetzen“. Das mag spekulativ klingen, ist aber konzeptionell nicht völlig irrational.

Dr. Thomas Kapp

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