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Nicht nur träumen, sondern machen

Erfolg wird nicht über Nacht erreicht, er ist das Resultat klarer Ziele und konsequenter Bemühungen. Entdecken Sie in dieser Folge, wie Sie bedeutungsvolle Ziele setzen und diese mit Entschlossenheit verfolgen

Erfahren Sie in dieser Folge:

  • Wie Sie Ihre Ziele klar definieren und diese an Ihren persönlichen Träumen, Neigungen und intrinsischen Werten ausrichten.
  • Warum die Trennung von Zielsetzung und Zielerreichung entscheidend ist.
  •  

Sie haben Fragen und Anregungen?

Dann schreiben Sie mir gerne eine Nachricht an: thomas.kapp@allscout.de

 

Oder wenn Sie lieber lesen möchten, geht es hier weiter mit dem Text zum Podcast.

Herzlich willkommen allseits. Ich begrüße Sie zu unserer neuen Folge von Startrampe Erfolg – Wo ist mein Zünder? Heute beschäftigen wir uns mit Zielen – und wie sie uns weiterbringen.

Wie immer beginnen wir mit einer Geschichte:

Von Nelson Mandela stammt das Zitat aus dem Jahr 1952 (!): „One day I will be the first black president of South Africa.“ War das nicht ein wahnsinniger Traum im Jahre 1952 angesichts der im Jahre 1952 vorherrschenden Gesellschaftsverhältnisse in Südafrika? 42 Jahre später, im Jahre 1994, wurde dieser Traum war! Welch‘ gewaltiges Ziel!

Was bedeutet das nun für unsere Startrampe Erfolg?

Wir hatten bereits definiert: Erfolg ist Zielerreichung. Bevor wir Ziele erreichen können, müssen wir sie definieren. 

Ein Ziel ist ein in der Zukunft liegender Zustand oder Endpunkt, der − anders als intrinsische Werte, innere Treiber und Life Purpose − konkret, erreichbar und dessen Erreichung messbar ist. Wenn wir es erreicht haben, kommt ein neues Ziel. Das Ziel selbst hat keine intrinsische Begründung aus sich heraus. Ein Ziel leitet seine Qualität ab aus einem vorab definierten Zweck, der von unseren Neigungen oder intrinsischen Werten bestimmt wird. Wenn wir uns das bewusst machen, werden wir nie wieder Zielen hinterherlaufen, die sich nicht mit unseren intrinsischen Werten im weiteren Sinne decken. Das Leben ist zu kurz, um Ziele anzustreben, die uns eigentlich nicht wichtig sind. Damit vermeiden wir, dass wir „Dinge kaufen, die wir nicht brauchen, mit Geld, das wir nicht haben, um Leute zu beeindrucken, die wir nicht mögen“. 

Welche Ziele Sie auch immer erreichen wollen, sollten sich diese immer an Ihren Träumen, Neigungen und intrinsischen Werten ausrichten. Wenn Sie Ziele verfolgen, die sich nicht davon ableiten lassen, denken Sie zweimal nach! Langfristig könnten Sie in einen Burn-out geraten. Wenn Sie ein Fahrrad kaufen möchten, kaufen Sie eines – und nicht einen Ferrari (weil Ihr Freund einen hat).

Bei der Zieldefinition sollten wir also behutsam voranschreiten: Wenn die Frage nach dem „Warum“ nicht vorab geklärt ist, ergibt die Frage nach dem Ziel keinen Sinn! Liegt das Ziel jedoch einmal fest, darf die Frage nach dem „Warum“ nicht wieder neu aufgeworfen werden, sonst stellen wir damit auch das Ziel wieder in Frage und schwächen unsere Zielerreichung enorm. Im Vordergrund steht dann die Erreichung des Ziels. Halten Sie also Zielsetzung und Zielerreichung immer sauber auseinander!

An dieser Stelle möchte ich nochmals auf unsere Ausgangsbeispiele aus der Folge 26 zurückkommen. Sie erinnern sich an den Life Purpose von drei Personen:

Hans: „Ich bin der Motor für leistungsgerechten Wohlstand für alle.“

Julia: „Ich bin die Hüterin von Gerechtigkeit, Ordnung und Sicherheit.“

Taylor: „Ich bin der Sonnenschein der Armen und Benachteiligten.“

Diese Life Purposes mögen Ihnen trivial oder gar lächerlich erscheinen. Warten Sie es ab!

Aus dem Life Purpose von Hans wird z.B. das Ziel: „Ich möchte Wirtschaftsminister werden.“

Aus dem Life Purpose von Julia wird z.B. das Ziel: „Ich möchte Richterin einer Strafkammer beim Landgericht werden.“

Aus dem Life Purpose von Taylor wird z.B. das Ziel: „Ich möchte im Sozialamt arbeiten und mich um benachteiligte Familien kümmern.“

Machen wir uns die Funktionen eines Ziels nochmals klar:

Ein Ziel 

  • richtet unsere Aufmerksamkeit auf einen bestimmten Punkt. Es hat daher zur Aufgabe: Orientierung, Fokussierung, Konzentration,
  • hilft uns bei der Prioritätensetzung, d.h. der Auswahl von Wichtigem und Unwichtigem, und unterstützt damit unsere Entscheidungskraft,
  • versetzt uns in den Aktivmodus und mobilisiert unsere Energie- und Kraftressourcen,
  • verstärkt unsere Motivation und unser Commitment,
  • ermutigt uns, unsere Komfortzone zu verlassen,
  • ist, sofern es klar ist, das Fundament für die Definition von Strategie, Planung und Zwischenzielen,
  • ist ein klarer Maßstab für eine Ergebniskontrolle und versetzt uns damit in die Lage, unser Handeln zu steuern und ggf. zu korrigieren,
  • führt zur Herstellung emotionaler Zufriedenheit bei Erreichen des Ziels,
  • ist Ansporn zur Verbesserung. Nur, wenn wir ein Ziel haben, können wir scheitern, und nur, wenn wir scheitern, können wir lernen und wachsen.

 

Um die gerade genannten Funktionen zu erfüllen, hat ein Ziel bestimmte Eigenschaften:

Ein Ziel 

  • ist immer etwas Vorausgehendem, Grundsätzlicheren (Werten, Vision, Life Purpose, Neigungen) untergeordnet. Ohne diese Grundlage ist ein Ziel bedeutungslos,
  • hat eine klare, konkrete, spezifische Ausrichtung und beantwortet die Frage: Wohin? Entweder „weg-von-etwas“ oder „hin-zu-etwas“?,
  • ist tatsächlich realistisch erreichbar (im Gegensatz zu Life Purpose und Vision),
  • ist hinsichtlich seiner Erreichung messbar,
  • kann gleichzeitig nur mit wenigen weiteren Zielen angestrebt werden, weil sonst eine Verzettelung droht,
  • ist groß, und je größer ein Ziel ist, desto kleiner wird die Zahl der gleichzeitig angestrebten Ziele, 
  • wird, je größer es ist, desto langfristiger ausgerichtet sein,
  • kann mit zunehmender Größe nicht sofort erreichbar sein, sollte aber andererseits eine zeitliche Grenze für seine Erreichbarkeit (Deadline) haben,
  • ist herausfordernd. Konsequenterweise wird ein solches Ziel auch Opfer abverlangen. Diese Opfer muss man innerlich akzeptieren und bereitwillig im Interesse der Zielerreichung auf sich nehmen,
  • lässt nach Exzellenz streben, nach etwas Großem, nicht nach Mittelmaß,
  • lässt sich in viele Zwischenziele und diese Zwischenziele in handlungsorientierte Einzelschritte („Step-by-Step“) unterteilen. Haben Sie immer das Bild einer Treppe vor sich: Mit einem Schritt können Sie keine Höhe von 4 m überwinden, dafür aber mit 20 kleinen Schritten. Komplexe Ziele können nur so erreicht werden, 
  • muss sich ändern oder sogar ganz aufgegeben werden können,
    und zwar in drei Situationen: 
    • wenn sich die ihm zugrundliegende Vision ändert, 
    • wenn sich die ursprünglichen Rahmenbedingungen ändern und 
    • wenn sich (trotz unveränderter Rahmenbedingungen) im Laufe des Wegs zum Ziel seine Unerreichbarkeit im konkreten Fall herausstellen sollte. 

            In allen drei Situationen ist es Zeit, für sich ein neues Ziel zu definieren.

  • Und zu guter Letzt erschöpft sich ein Ziel durch sein Erreichen. Es folgt dann ein neues Ziel. Das unterscheidet ein Ziel von einem Wert oder einem Ideal.

Mit diesen Kriterienkatalogen sind Sie bestens ausgerüstet, um in jeder Situation die wichtigen Funktionen und Eigenschaften eines Ihrer Ziele zu identifizieren.

 

Für heute sind wir damit fast am Ende. Wie immer gibt es für Sie noch zwei Impulse, ein Zitat und eine Frage zum Nachdenken.

Das Zitat stammt heute von Sitting Bull:

„Ein Mann ohne Ziel ist wie ein Pfeil ohne Spitze − Hough!“ 

Und die persönliche Frage für Sie lautet:

Was sind Ihre Ziele? Wo stehen Sie auf der Leiter des Erfolgs?

In der nächsten Folge sprechen wir über Strategie und Sie werden erfahren, was es mit der A-B-C-Struktur auf sich hat.

Bis dahin verbleibe mit den besten Wünschen, Ihr Thomas Kapp

Dr. Thomas Kapp

Chopinstraße 23
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