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Keine Zeit für Aufschieberitis! Von Träumen zu Taten.

Es reicht nicht aus, nur zu träumen. Wir müssen auch aktiv werden, um erfolgreich zu sein. In der heutigen Folge erkunden wir gemeinsam, warum der erste Schritt oftmals der schwerste ist und wie wir ihn dennoch erfolgreich meistern können.

Erfahren Sie in dieser Folge:

  • Praktische Strategien, um Träume und Pläne in die Tat umzusetzen.
  • Wie Sie durch geduldiges und kontrolliertes Vorgehen langfristig mehr erreichen können.
  •  

Sie haben Fragen und Anregungen?

Dann schreiben Sie mir gerne eine Nachricht an: thomas.kapp@allscout.de

 

Oder wenn Sie lieber lesen möchten, geht es hier weiter mit dem Text zum Podcast.

Herzlich willkommen allseits. Ich begrüße Sie zu unserer neuen Folge von Startrampe Erfolg – Wo ist mein Zünder? Heute sprechen wir über eine fundamentale Qualität für den Erfolg, nämlich die Kraft der Tat.

Wie immer beginnen wir mit einer Geschichte:

Eine Frau geht durch den Wald und begegnet einem Mann, der mühsam mit einer Säge versucht, einen Baum zu fällen. Sie weist den Mann freundlich darauf hin, dass offenbar sein Sägeblatt stumpf sei und er es schleifen sollte. Die Antwort des Mannes war: „Dazu habe ich keine Zeit, ich muss Bäume fällen“.

Was bedeutet das nun für unsere Startrampe Erfolg?

Alle Träume, Werte, Ideen, Visionen, Ziele und Pläne helfen uns überhaupt nichts, wenn wir nicht handeln und sie umsetzen. Ohne Handeln keine Veränderung, ohne Veränderung keine Zielerreichung und ohne Zielerreichung kein Erfolg. Die Idee setzt das Ziel, doch die Tat setzt um. Das Leben ist Vollzug. Handeln ist nicht alles, aber ohne Handeln ist alles nichts! Wir müssen bewusst handeln. Kopfloser Aktionismus bringt uns nicht weiter. Wenn Sie Ihre Fitness verbessern wollen, sind 50 Liegestützen am Morgen sicher gut. Wenn Sie aber eine Prüfung in Mathematik bestehen wollen, hilft Ihnen dies wenig.

Die meisten Menschen scheitern recht banal: Auch wenn sie Träume, Ziele und Pläne haben, sie kommen nicht ins Handeln – und konsequenterweise haben sie keinen Erfolg. Die Lieblingsformulierungen dieser Menschen sind: „Hätte ich doch“ (in die Vergangenheit gewandt) und „Wenn erst einmal, aber dann…“ (in die Zukunft gewandt). Ihren eigenen Alterungsprozess können Sie also problemlos daran ablesen, wenn Sie immer öfter „Hätte ich doch“ sagen! 

Ich bin fest davon überzeugt, dass jeder Mensch in jeder Lebenslage etwas tun kann, um seine aktuelle Lebenslage zu verbessern. Und damit sind wir bei der fundamentalen allgemeinen Erkenntnis: „Jammern hilft nicht“. Niente! Nada! Jammern tröstet ein bisschen Ihre Seele, aber Sie kommen aber nicht von der Stelle. Jammern stößt Sie in die Passivität, in die Opferrolle. Und es macht einsam und isoliert Menschen, denn niemand möchte Jammerlappen um sich haben. Sie verlieren möglicherweise wichtig Verbündete bei Ihren künftigen Plänen, etwas zu ändern. Am schlimmstem ist aber: Sie verlieren jeglichen Fokus auf eine Lösung, jede Idee zur Verbesserung Ihrer Lage. Jeder Ansatz zur Veränderung der Misere ertrinkt in der Badewanne Ihres Selbstmitleids – und am Schluss stirbt sogar die Hoffnung.  

Vergessen Sie also Jammern als Lösung! Werden Sie aktiv und gehen Sie Ihre Lage mit dem Dreischritt „Love it, change it, leave it“ an:

Love it: Ändern Sie Ihre Einstellung. Wenn Ihr Onkel Ihnen „langweilige“ Geschichten erzählt, hören Sie einmal genau zu – vielleicht erkennen Sie das „Interessante“ gar nicht, wenn Sie nur oberflächlich zuhören.

Change it: Wenn Sie mit dieser Strategie nicht weiterkommen (weil die Geschichten „wirklich“ langweilig sind), dann bitten Sie Ihren Onkel, doch etwas anderes zu erzählen – oder erzählen Sie einmal etwas von sich!

Leave it: Und wenn das alles nicht klappt – dann meiden Sie Ihren Onkel und suchen sich andere Gesellschaft!

Diese Strategien funktionieren in allen Lebenslagen, aber bei allen drei Varianten müssen Sie etwas tun

  • Ihre Einstellung ändern,
  • eine Situation verändern oder 
  • ganz aus der Situation aussteigen. 

 

Und noch ein wichtiger Aspekt des Erfolgs zeigt sich beim Handeln sehr deutlich: Der Verzicht von heute bedeutet den Vorteil von morgen. Erfolg ist immer eine „Folge“ einer zuvor geleisteten „Investition“. Und beim Handeln und Umsetzen wird das deutlich spürbar: Arbeiten ist Aufwand, und manchmal würden wir statt Arbeiten lieber etwas Bequemeres tun: Also lieber ein Bier trinken als vier Kästen Bier in den sechsten Stock tragen. Aber wenn wir die Kästen nicht hochtragen, werden wir am Ende auch kein Bier trinken können (jedenfalls nicht in unserer „Penthouse-Wohnung“). Denken Sie also beim Hochtragen der Kästen nicht an die vielen Stufen, sondern an das Bier, das Sie abends trinken werden. Dann fällt auch das Tragen leichter. Mit dem Erfolg ist es nicht anders!

Soweit die Theorie – wie gelingt nun tatkräftiges Umsetzen in der Praxis?

 

Erfolg braucht Vorbereitung

“Performance is the Result of Preparation“ – dieser Satz gilt nicht nur bei der Planung, sondern auch bei der Umsetzung. In unserer schnelllebigen Zeit nehmen wir uns häufig nicht die nötige Zeit zur Vorbereitung. Und manchmal müssen wir uns Zeit nehmen, um unsere Einsatzfähigkeit oder Schlagkraft zu erhöhen, wie die Eingangsgeschichte zeigt. Natürlich wären die Bäume sehr viel schneller und leichter gefällt worden, wenn der Mann sein Sägeblatt geschliffen hätte und dann mit viel mehr Effizienz ans Werk gegangen wäre. 

 

Anfangen

Erfolg hat ein einfaches Geheimnis: ANFANGEN!  „Es ist besser, unvollkommen anzupacken, als perfekt zu zögern“, sagte Thomas Alva Edison. Wir haben 1.000 Träume, aber wenn wir nicht handeln, passiert gar nichts. Es ist daher sogar besser anzufangen ohne Plan, als zu planen, ohne anzufangen. Und zwar aus zwei Gründen: Erstens könnte unser planloses Handeln zufällig etwas Positives bewegen. Planloses Handeln heißt jedoch nicht unbewusstes Handeln! Sonst landen Sie beim kopflosen Aktionismus. Zweitens führt auch das Handeln in die falsche Richtung zu einem Erkenntnisgewinn, der uns nach Erkennen der falschen Richtung hilfreich sein kann. Bewegung (selbst in die falsche Richtung) ist immer besser als Stillstand. Dann wissen wir nämlich, wohin wir nicht wollen. Letztlich basiert der Grundsatz „Try and Error“ auf dieser Maxime. 

Das Anfangen bereitet jedoch vielen Menschen Schwierigkeiten. Der Anfang scheint eine besonders hohe Hürde zu sein. Daher sagt auch Marie von Ebner–Eschenbach: „Zwischen Können und Tun liegt ein großes Meer und auf seinem Grunde gar oft die gescheiterte Willenskraft.“ Wir alle kennen die „Aufschieberitis“ (Procrastination). Wir verschieben (unangenehme) Dinge, wir finden Ausreden, Rechtfertigungen und Entschuldigungen für unsere Untätigkeit, oder wir lassen uns von anderen (oft unwichtigen) Dingen ablenken. Ein ganz wichtiger Grund für die Aufschieberitis ist unser zuweilen zügelloses Streben nach Perfektion. Wir haben Angst, es nicht sofort perfekt zu machen und beginnen dann überhaupt nicht. Meine Kollegin Kathi Siebauer ermuntert Ihre Kunden in ihrer Praxis und in ihrem Podcast mit dem Spruch „Imperfectly Perfect“. Wäre vielleicht für alle Perfektionisten unter Ihnen etwas?

 

Step-by-Step

Wir haben gesehen: Es ist wichtig, mit dem ersten Schritt anzufangen − und dann den nächsten zu gehen. Ich liebe das Bild einer Treppe: Es ist keinem Menschen möglich, mit einem Sprung 4 Meter Höhe zu bewältigen. Aber mit 20 Stufen ist das kein Problem. Step-by-Step! Wir kennen dieses Prinzip bereits von der Kategorie „Planung“. Mit kleinen Schritten brechen wir große Herausforderungen in kleine, bewältigbare Stufen herunter. Das gilt auf der physischen Ebene, indem wir unsere Muskeln schonen. Es hat jedoch auch psychologisch einen Erleichterungseffekt. Denn vor einer Aufgabe, die wir als groß oder gar zu groß empfinden, erstarren wir oft in Ehrfurcht, Versagensangst und Depression − und machen dann gar nichts! Hier hilft uns Konfuzius: „Auch der weiteste Weg beginnt mit einem ersten Schritt“. Und er sagt auch: „Es ist egal wie langsam du gehst, solange du nicht stehen bleibst“. 

Das Herunterbrechen in kleine Teilschritte hat den enormen Vorteil, dass wir jeden Schritt steuern und kontrollieren können. Einen kleinen Schritt von 30-40 cm können Sie ohne Weiteres kontrollieren. Wenn Sie jedoch über einen Wassergraben oder eine Felsschlucht von fünf Meter Breite springen wollen, werden Sie – wenn Sie nicht Weitsprungprofi sind – weitgehend die Kontrolle über Ihr Handeln verlieren. Erfolg ist die Abfolge von kleinen Schritten, die wir jeden für sich kontrollieren können. 

 

Geduld

Erfolg braucht Geduld. Der moderne Mensch ist leider tendenziell ungeduldig. Er verwechselt Geschwindigkeit mit Hektik. Wer den kleinen Schritt nicht im Kopf hat, rast jedoch mit seinem Geist dem Körper voraus und ist beim Handeln nicht präsent, so dass wir den kleinen Schritt auch nicht wertschätzen können und dazu neigen, Fehler zu machen. Wir werden zu Menschen, die schneller sprechen als denken. Hektik sollten wir nicht mit Schnelligkeit verwechseln – oder wie  Edward A. Murphy es formuliert:  „Man hat niemals Zeit, es richtig zu machen, aber immer Zeit, es noch einmal zu machen.“

Die meisten Menschen überschätzen, was sie kurzfristig leisten können und unterschätzen, was sie langfristig leisten können. Geduld ist hingegen die Transformation von Langsamkeit in Kraft: Mit dem Tempo einer Schnecke und der Wucht eines Elefanten – das ist mir lieber als mit der Schnelligkeit eines Gepards und der Wucht einer Fliege.

Es gibt ein interessantes Paradox in unserer heutigen Zeit: Bei der „Aufschieberitis“ haben wir alle Zeit der Welt und kommen nicht in die Gänge, dafür nehmen wir uns jedoch bei der tatsächlichen Umsetzung unserer Pläne vielfach nicht die erforderliche Zeit, Schritt für Schritt unseren Weg zu gehen. Hier brauchen wir mehr Balance. 

Für heute sind wir damit fast am Ende. Wie immer gibt es für Sie noch zwei Impulse, ein Zitat und eine Frage zum Nachdenken.

Das Zitat stammt heute von Allen James:

“The key to happiness is having dreams; the key to success is making them come true.” 

Und die persönliche Frage für Sie lautet:

– Wie viele Ideen haben Sie am Tag – und wie viele bzw. wie wenige setzen Sie um?

In der nächsten Folge sprechen wir über Motivation und warum sie uns dem Erfolg näherbringt.

Bis dahin verbleibe mit den besten Wünschen, Ihr Thomas Kapp

Dr. Thomas Kapp

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